Hier ein paar technische Dinge für alle, die es noch nicht oder nicht genau wissen.
Diese Infos erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, und sie sind gut ergänzbar. Sie sind nicht für den professionellen Leser gedacht, eher für den interessierten Laien, der dann mit den Stichworten googlen kann.
Allgemein: Kreativ-Programme in der Idealvorstellung: Die Brauchbarkeit eines Programms definiert sich an: 1) Benutzerfreundlichkeit, schnelle Einarbeitung,und Möglichkeiten, die fachlich erforderlichen Arbeiten präzise durchzuführen.Am besten funktioniert das, wenn Programme einen günstigen und stabilen Funktionskern haben, und dann mit zukaufbaren Plug-Ins erweiterbar sind. 2) Kompatibilität: Dateien müssen reibungslos mit möglichst vielen anderen Programmen austauschbar sein, möglichst viele Dateiformate müssen exportierbar und importierbar sein, unter Beibehaltung aller Datei-Eigenschaften. 3) Plattformunabhängigkeit. Die Programme sollen mindestens unter WIN und MAC erhältlich sein. 4) Erschwinglicher Preis, regelmäßige Updates, Download- Option für den Kauf, und Angebot einer 30-Tage-Probeversion.
Text
Die gebräuchlichste Textapplikation ist Word, nicht aber die beste. Sie kann unter Mac und Win benutzt werden, unter MacOS X ist sie kompatibel mit dem i-works paket, besonders "Pages". Texte können aber noch besser in den sogenannten Layoutprogrammen geschrieben und lektoriert werden, siehe unten. Textprogramme: gibts ohne Ende, aber es sollten Final Draft, Word, und Pages genannt sein.
Layout Die Texte werden nach oder vor dem Lektorat in das sogenannte Layout eingefüllt, das ist die Datei für die zu druckenden Bücher oder Hefte. Das Layout des Buches wird mit verschiedenen Systemen gebaut, am gebräuchlichsten sind Quark X-Press und Adobe Indesign. Hier werden auch die Umschlagseiten fertiggemacht, sprich Grafik, Text, ISBN, EAN Code usw. werden eingefügt. Das Layout eines Buche besteht aus Umschlag 1-4 und den Innenseiten, die oft mit Vorsatzblättern beginnen. U1 ist das Titelbild, U4 ist das Backcover.
Grafik Es gibt Pixel-Grafik und Vektorgrafik. Bei Vektorgrafik wird die Fläche oder die Linie aus einer Formel("Pfade") ausgelesen und am Bildschirm dargestellt oder gedruckt. Daher ist sie größenunabhängig und beliebig skalierbar. Das sind meistens klare Strichzeichnungen, Logos, Symbole, und dergleichen, ohne Farbverläufe, eher flächig. Auch Schrift und Text sind Vektorgrafik, und auch Animation kann Vektorgraphik sein, siehe "Flash". Die gebräuchlichsten Formate sind EPS (Encapsulated Postscript) und Flash(.swf), .ai (Adobe Illustrator). Adobe Illustrator und Flash sind die gebräuchlichsten Programme zur Erstellung von Vektorgrafik, aber Photoshop und Painter können neben Pixelgrafik auch Vektorgrafik erstellen.
Pixel-Grafik
Pixel Grafik setzt sich aus der kleinsten Einheit des Bildschirmbildes zusammen, das sind Pixels,die sind quadratisch und haben 0,035 cm Breite und Höhe. Das sind Fotos, eingescannte Zeichnungen, Renderings aus 3D Programmen, Filmclips,praktisch alles, was an Bilddarstellung am Monitor sichtbar ist. Die gebräuchlichsten Formate sind jpg, gif, und tif, png, svn und psd. Die Parameter sind: Höhe, Breite in pixel und mm Auflösung ( Pixeldichte pro cm) a) Bildschirm 72 pixel pro inch ( dots per inch=dpi). Inch=Zoll b) Druckauflösung für den Buchdruck(Offset, Digital) 200- 1200 dpi. Ein allseits verwendbarer Wert sind 305 dpi für alles was gedruckt werden soll, Strichgrafik Mangas und Comics) sollten 450 oder 600 dpi haben. Hieraus ersieht man: man kann Pixelbilder verkleinern, aber nicht vergrößern, sonst werden sie vergröbert.(Jaggies) Die Programme sind Legion. Hauptsächlich werden verwendet: Adobe Photoshop für Foto- und Bildbearbeitung, Corel Painter für Illustration und Zeichnung/Malerei, Manga Studio für Comic und Print-cartoon.
NOTE: Pixel Grafik, die klar und sauber bei 600 dpi Auflösung erstellt wurde, läßt sich auch "vektorisieren", also ins Vektorgrafikformat überführen. Umgekehrt läßt sich jede Vektorgrafik leicht in Pixelgrafikformate umwandeln und abspeichern.
PDF portable document file Dieses Format kann Pixelgrafik, Vektorgrafik, Text, Animation und dergleichen zusammenfassen, es ist das gebräuchlichste Format, um z. Bsp. etwas zum digitalen Ausdrucken zu geben- Kleinauflagen werden unter Verwendung von pdf´s aus Layoutprogrammen gedruckt s. o.), sehr bei 305 dpi Pixeldichte. Für das Internet mit seiner Bildschirmauflösung reichen 72 dpi. Note: der Mac hat das Format pdf als Betriebssystembestandteil und kann aus jedem Programm heraus mit .pdf abspeichern. .pdf ist Programm- und Betriebssystemunabhängig, und kann sowohl im Internet als auch im Printbereich verwendet werden.
Einige Statements zur Praxis
NOTE Mit der Einführung der Layoutprogramme und des Digitaldrucks gingen die Produktionsmittel in die Hand des Schriftstellers, Illustrators und Grafikers über. Sofern er die handwerklichen Grundkenntnisse über Lektorat, Layout,Grafik, Textsatz und Druck hat, kann er, technisch gesehen, seine Bücher oder Hefte selbst produzieren. Die Abhängigkeit vom Verleger ist nur noch optional und dient Zwecken der Arbeitsteilung oder Finanzierung.
Internet Mit dem Internet wurden den entsprechend kompetenten Kreativen die Mittel an die Hand gegeben, ihre Schöpfungen und sich selbst in Text, Bild, Ton und Film in eigener Regie weltweit zu promoten und Produkte zu verkaufen, z. Bsp. als Dateien per Download. Diese Möglichkeiten werden aber erst von einem Bruchteil der Kreativen genutzt, weil die meisten ihre Werke nicht primär für die Verteilung ins das Publikum erschaffen, sondern mit Blick auf die Abnahme durch Verlage und Agenturen. Dies hat verschiedene Gründe, ist aber keine objektive Notwendigkeit mehr.
Banalitäten, die keine sind
Die Computer und die Kreativprogramme zur Erstellung von Text, Code, Bild und Ton wurden erfunden, um vorher teure, langweilige und aufwändige Arbeiten zu vereinfachen, zu automatisieren und zu beschleunigen, und jedem den Zugang erschwinglich zu machen, der gewillt ist, sich das grundlegende fachlich notwendige Know How anzueignen.
Computerprogramme sind schnell und präzise, aber "strunzdoof". Der User muß denken und schnell eingeben, das ist sein Part, er bestimmt die Qualität , die Substanz. Er ist der Chef, nicht die Menuleiste. Hört sich banal an, aber man denke an Programmfrust in der Praxis.... Also: erst mal überlegen, WAS man machen will. Dann, WIE man´s machen will. Ein paar kleine Notizen, und ERST DANN vor die Kiste setzen. Natürlich kann man die Vorüberlegungen auch eintippen oder digital skizzieren, aber sie müssen sein, so oder so. Auch das hört sich banal an, aber wie oft haben selbst Profis dafür nicht den Nerv und verlieren Überblick und Qualität, weil sie gleichzeitig WIE und WAS ersinnen, entscheiden, ausführen, die Uhr, Skype und Emails im Blick haben und gleichzeitig mit den Kollegen quatschen. Das ist kein Multitasking, das ist ineffektiver Blödsinn.
LG
D
_________________ Papier ist geduldig. Leser sind es nicht.
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