[ img ]Nachdem ich der neuen Jugendserie entgegengefiebert habe, verpasse ich doch glatt den ersten Band! Macht nichts, steige ich also mit dem zweiten ein. Dabei kann ich gleich beurteilen, ob die Bände auch einzeln gelesen verständlich bleiben.
Der Held dieser Episode, Jan Domhardt, ist ein unterdurchschnittlicher Schüler, der nur unter Druck arbeitet – und das mehr schlecht als recht. Nachhilfe soll das regeln. Doch Begeisterung für Mathe kann das bei ihm auch nicht wecken. Viel mehr Spaß hat er am Kunstunterricht, wo er sein Talent unter Beweis stellt. Bei einem Museumsausflug verliebt er sich in eine Statue, die alle anderen hässlich finden. Als sich die Gelegenheit bietet, muss er ihre Vitrine öffnen und sie berühren – und damit beginnt das Verhängnis. Sein Nachhilfelehrer Stefan und die zurückhaltende Julia bekommen bald alle Hände voll zu tun, sein Leben und das vieler anderer zu retten, wobei ihnen ein geheimnisvoller Berater zur Hilfe kommt.
Obwohl ich nun wirklich nicht mehr zu der angesprochenen Altersgruppe zähle, konnte ich den Roman nicht aus der Hand legen, bis ich ihn durchgelesen hatte. Ich bin mir sicher, dass Jugendliche noch viel mehr Verständnis für die Probleme des Protagonisten aufbringen werden und sich auch eine solche Statue wünschen, viele sogar die Konsequenzen gerne eingehen würden. Ben Black hat die Geschichte so eingefädelt, dass sie genug Platz zum Diskutieren lässt: Wie würdet ihr handeln?
Bisher habe ich immer bemängelt, dass Ben Black zum Schluss seiner Romane etwas von seiner Form verliert, aber diesmal kann ich darüber nicht klagen. Auch die Rechtschreibung (für Schüler sehr wichtig, wie ich finde!) lässt wenig zu wünschen übrig. Ich entdeckte nur gegen Ende wenige Kleinigkeiten, die dem Lektor durchgerutscht, aber auch als solche zu erkennen sind und sich nicht als falsch aufgefasste Regel ins Gedächtnis brennen. Und auch meine anfängliche Frage, ob die Bände einzeln verständlich sind, darf ich ruhigen Gewissens mit „ja“ beantworten.
Fazit: Ein rundum gelungener, spannender Jugendroman, der sich aufgrund des Hosentaschenformats prima als Mitbringsel zum Sofortverschlingen eignet.